Lernendenumfrage 2025

Die Lernendenumfrage 2025 von Agrotec Suisse bietet spannende Einblicke in die Zufriedenheit und Erwartungen der zukünftigen Berufsleute in der Landmaschinen-, Baumaschinen- und Motorgerätebranche. Mit einer hohen Beteiligung liefert sie wertvolle Hinweise für Ausbildungsbetriebe, Schulen und die Branche insgesamt – und zeigt, welche Faktoren für die jungen Fachkräfte wirklich zählen.

Die von Agrotec Suisse durchgeführte Umfrage zeigt erneut ein umfassendes Bild vom Befinden der Auszubildenden in den Berufen Landmaschinen-, Baumaschinen- und Motorgerätemechaniker/in EFZ. An der diesjährigen Befragung nahmen 327 Lernende im vierten Lehrjahr teil, dies entspricht 76.4% der Lernenden. vor dem QV. Die Resultate fielen auch heuer sehr positiv aus. Die Lernenden gaben Auskunft über die Einflussfaktoren bei der Berufswahl und welche Erwartungen sie an den Ausbildungsbetrieb sowie an die Ausbildung selbst haben. In der zweiten Hälfte ihrer Lehrzeit machen sich die jungen Berufsleute bereits Gedanken, wie es nach der Ausbildung weitergehen soll. Ein sehr wichtiger Faktor für die jungen Leuten ist die zwischenmenschliche Ebene. Dieser Punkt beeinflusst die finale Wahl des Lehrbetriebes sehr stark.

Einflussfaktoren bei der Berufswahl
Zum Thema Berufswahl werden viele Gespräche in der Familie sowie in der Verwandt- und Bekanntschaft geführt. Dies ist neben der Schnupperlehre der zweitwichtigste Einflussfaktor für die Wahl des Berufes. Die Befragung zeigt erneut, wie wichtig das Team und das soziale Umfeld bei der Arbeit sind. Positive Erfahrungen während der Schnupperlehre erweisen sich als besonders wichtig. Bei der Wahl des Arbeitgebers bewerten die zukünftigen Berufsleute den Faktor Team sehr stark. Hier wird ein Durchschnittswert von 3,69 erreicht, wobei vier Punkte dem Prädikat «sehr zufrieden» entsprechen. Dahinter folgen das Image des Betriebes und die Nähe zum Wohnort. Auch der Durchschnittswert von 2,65 Punkten bei der Frage über die Anschlussmöglichkeiten ist erwähnenswert. Er zeigt, dass sich Berufseinsteiger bereits frühzeitig Gedanken über die berufliche Weiterentwicklung machen.

Diese Erkenntnisse stehen jedoch im Gegensatz zur Erfahrung vieler Betriebe, die Schwierigkeiten haben, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Daher lässt sich vermuten, dass die Abwanderung in andere Branchen erst einige Zeit nach Abschluss der Berufslehre erfolgt. 

Berufswerbung – Social Media wird immer wichtiger
Für den Verband ist auch das Medien- und Kommunikationsverhalten der Jugendlichen von Interesse. Die Homepage «go4mechanic.ch» wurde bei der Lehrstellensuche oft genutzt. In der Auswertung der Befragung folgt die verbandseigene Homepage gleich hinter der Seite «yousty.ch». 

Daraus lässt sich schliessen, dass sich der Einsatz des Verbandes bei der Nachwuchsförderung lohnt und dass die Kommunikation bei den Jugendlichen ankommt. Social Media wird immer wichtiger. Attraktive Beiträge mit kurzen, informativen Videos auf den gängigen Plattformen werden stark beachtet. Dieser Kanal wurde bei den Antworten von 228 Teilnehmenden bei einem Total von 327 genannt. Gefolgt von den Berufsmessen mit 159 Nennungen, was die Bedeutung dieses Informations- und Kontaktkanals unterstreicht. 

Befinden während der Ausbildungszeit
Die abwechslungsreichen Tätigkeiten und das breite technische Spektrum der Ausbildung tragen wesentlich zur hohen Zufriedenheit bei. Das Berufsbild entspricht weitestgehend den Vorstellungen, welche sich die Jugendlichen vor dem Start der Ausbildung gemacht haben. Satte 257 von insgesamt 327 Befragten geben an, dass Ihre Erwartungen erfüllt wurden. Die Lehrbetriebe erhalten gute bis sehr gute Bewertungen. 

Dies zeigt, dass sich die Betriebe für eine gute Berufsbildung einsetzen. Einige Abstriche gibt es beim Punkt Bildungsbericht: Bei etwas mehr als der Hälfte der Befragten wird nicht regelmässig ein Bildungsbericht ausgefüllt und besprochen.

Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse
Auch dieses Jahr wird die Situation an den Berufsfachschulen beleuchtet. Die Mehrheit der Befragten stuft den Unterricht als «anspruchsvoll». (67%) oder «gerade richtig» (26%) ein. Die Ergebnisse entsprechen jenen des letzten Jahres und zeigen, dass das Niveau an den Schulen zwar fordernd, jedoch angemessen ist. Auch die überbetrieblichen Kurse (üK) erhielten eine positive Beurteilung: Die grosse Mehrheit der Lernenden empfindet auch dort die Aufgabenstellungen als «anspruchsvoll» oder «gerade richtig». Bezüglich der Anzahl der zur Verfügung stehenden Tage für die überbetrieblichen Kurse wünschen sich 43% eine Erhöhung, während 57% mit der aktuellen Anzahl zufrieden sind.

Zukunftspläne nach der Ausbildung 
Eine erfreuliche Tatsache ist, dass eine grosse Anzahl der befragten Lernenden nach der Ausbildung im Lernbetrieb weiterarbeiten können bzw. wollen. Ein Teil der Lehrabgänger macht sich bereits Gedanken über eine Weiterbildung. Mehr als ein Drittel der Befragten strebt eine Weiterbildung zum Diagnosetechniker oder sogar zum Meister an. Leider wandert auch ein Teil der ausgebildeten junge Berufsleuten in andere Branchen ab. Dies geschieht jedoch erst einige Zeit nach Abschluss der Berufslehre. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Ein oft genannter Grund ist eine Beschäftigung in der Landwirtschaft. 

Fazit 
Die Lernendenumfrage 2025 bestätigt die erfreulichen Ergebnisse der vorjährigen Umfrage und liefert gute Hinweise für die Weiterentwicklung der Ausbildungen Landmaschinen- Baumaschinen-, und Motorgerätenmechaniker/in EFZ. Besonders auffällig ist die konstante hohe Bedeutung des Teams in den Lehrbetrieben und auch deren Image wird stark beachtet. 

Agrotec Suisse kann weiterhin steigende Lehrlingszahlen verzeichnen. Angesichts aktueller demografischer und gesellschaftlicher Entwicklungen dürfte es in Zukunft auch in der Landtechnik herausfordernder werden, gute Lernende zu finden. Daher ist es wichtig, schon jetzt die Weichen für eine starke Nachwuchsförderung zu stellen.